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Als Substitution bezeichnet man eine Droge durch eine andere (einen Ersatzstoff oder ein Substitut) zu ersetzen.

Substitutionstherapie von Abhängigen[]

Hauptsächlich wird unter dem Begriff Substitution die Substitutionstherapie verstanden, also die medizinische Praxis Drogenabhängigen eine Ersatzdroge zu verabreichen. Eine Substitution kann sowohl im Rahmen eines Entzugs oder dauerhaft im Rahmen von Entwöhnung stattfinden.

Substitution beim Entzug[]

Beim Entzug wird das Substitut nur für eine relativ kurze Zeit gegeben. Ziel ist es das Abstinenzsyndrom einer körperlichen Abhängigkeit zu verhindern indem man die Droge zunächst pharmakologisch durch eine weniger schädliche Substanz ersetzt und dann durch ausschleichen, d.h. langsame Dosisreduktion, die körperliche Abhängigkeit abbaut.

Substitution bei Entwöhnung[]

Bei einer dauerhaften Substitutionstherapie dient das Substitut zunächst der Entwöhnung. Der Drogenabhängige soll zunächst unabhängig vom sozialen Milieu des Konsums (Drogenszene) und den damit verbundenen Aktivitäten (Kontakt zu Dealern, Beschaffungskriminalität) gemacht werden und so die Möglichkeit erhalten sich eine reguläre Existenz aufzubauen (Ausbildung, neuer Freundeskreis), bevor er einen letztendlichen Entzug durchführt. Diese Praxis wird fast ausschließlich bei Heroin-Abhängigen durchgeführt, Ersatzdrogen sind dort Methadon oder Buprenorphin (Subutex).

Kritisiert wird an dieser Praxis, dass sie meist nicht von vorübergehenden Charakter ist. Einige Patienten würden die Substitutionstherapie missbrauchen, etwa das Substitut auf dem Drogenmarkt verkaufen und/oder trotz der Substitution andere Drogen weiter konsumieren (Beikonsum).

Es herrscht auch eine beständige Diskussion über die Eignung der Ersatzstoffe. Methadon beispielsweise hätte zwar eine schwächere euphorisierende Wirkung als Heroin, würde dafür aber eine stärkere körperliche Abhängigkeit verursachen. Einige Therapeuten verfolgen deshalb den Ansatz, Heroin-Abhängige mit medizinischem Heroin zu "substituieren".

Merkwürdig erscheint auch, dass sich eine dauerhafte Substitutionstherapie bislang nur bei Opioiden, nicht aber bei Ethanol, Cocain/Crack oder Amphetaminen (u.a. Crystal Meth), etabliert hat.

Umstieg auf billigere Drogen[]

Stark Abhängige steigen bei Geldproblemen oftmals auf billigere Ersatzdrogen um und nehmen dabei meist ein erhöhtes Risiko durch Verunreinigungen in kauf.

So wird bei Stimulanzien von Cocain auf Amphetamin und von Amphetamin auf Methamphetamin umgestiegen.

Bei Opioiden wiederum kann von Medikamenten, wie z.B. Tilidin oder Tramadol, auf Heroin umgestiegen werden. Zu manchen Zeiten wurde auch statt Heroin auf billigere Mittel wie Berliner Tinke, Polnische Suppe oder Krokodil zurückgegriffen.

Substitution in der Phytotherapie[]

Bei phytotherapeutischen Anwendungen gilt oft das Prinzip, dass man eine pflanzliche Droge maximal 2 bis 3 Wochen nehmen sollte, um Toleranz-Entwicklungen und schädlichen Nebenwirkungen vorzubeugen. Auch hier kann es zu einem Abwechseln von wirkungs-ähnlichen Drogen kommen, sofern keine Kreuztoleranzen bestehen.