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Salvia divinorum - Herba de Maria

Quelle: Wikipedia

Salvia Divinorum, auch Zaubersalbei, ist eine dissoziativ-halluzinogen wirkende Pflanze. Es wird auch zu den Oneirogenen ("Traumerzeugern") gezählt.

Heutzutage wird Salvia vor allem in Smartshops in Ländern wie den Niederlanden verkauft.

Anwendung

Darreichungsform

Die Blätter der Pflanze können gekaut, geraucht oder als Tee konsumiert werden.

Außerdem sind Extrakte verbreitet, die sehr viel stärker als das unbearbeitete Pflanzenmaterial sind. Hierbei ist genau auf die Dosisangaben zu achten um eine Überdosierung zu vermeiden.

Manchmal wird Salvia Divinorum auch im Vaporisator verdampft, es ist allerdings noch nicht gesichert, welche Temperatur genau dafür benötigt wird. Man geht von 240°-277°C aus, es muss also ein leistungsstarker Vaporisator verwendet werden.

Dosis

Die Wirkdosis von Salvinorin A beträgt gerade mal 0,2 mg. Der Savinorin-A-Gehalt getrockneter Blätter beträgt etwa 0,18%.

Wirkungszeit

Je nach Darreichungsform unterscheidet sich die Wirkungszeit.

Geraucht setzt die Wirkung schnell ein und hält etwa 5 bis 30 Minuten an.

Als Tee dauert der Wirkungseintritt etwa 10 Minuten und kann etwa eine Stunde anhalten.

Risiko

Bei sehr hohen Dosen (vor allem wenn Extrakte geraucht werden) kann es zu Kontrollverlust kommen. Der Konsument kann dann gefährliche, unkontrollierte Handlungen durchführen und ist auch nicht ansprech- und beruhigbar.

Es muss deswegen immer in einer möglichst sicheren Umgebung ohne gefährliche Gegenstände, Kanten und Fenster und mit Tripsitter konsumiert werden, wenn höhere Dosen angepeilt werden.

Außerdem gibt es die typischen Risiken von Psychedelika.

Wirkungsweise

Salvinorin A wirkt als κ-Opioid-Agonist und Dopamin-2-Agonist, wobei für die halluzinogene Wirkung die κ-opioid-agonistische Wirkung verantwortlich ist.

Das unterscheidet es deutlich von den meisten klassischen Halluzinogenen, welche als 5-HT2A-Agonisten (Serotonin-Agonist) wirken.

Legalität

Seit 2008 ist Salvia Divinorum in der Anlage 1 des deutschen Betäubungsmittelgesetzes gelistet, ein Umgang damit ist also für Privatpersonen illegal.

In vielen anderen Ländern, etwa auch Liechtenstein und Österreich, ist es legal.

Geschichte

Salvia divinorum wird traditionell als Entheogen von den Mazteka-Indianern gekaut. Dabei hält die Wirkung zwischen 45 und 90 Minuten an. Das Rauchen ist den indigenen Kulturen fremd, wird im Westen aufgrund der stärkeren Wirkung aber bevorzugt (meist als Extrakt).[1]

Synonyme

Aztekensalbei, Hierba de la pastora ("Kraut der Schäferin"), Hierba de la virgin ("Kraut der Jungfrau"), Pipiltzintzintli

Einzelnachweise

Weblinks

Verwandte Drogen

Dissoziativa
Vertreter
Biogen Pflanzen Ibogain Tabernanthe iboga, Tabernaemontana undulata, Voacanga africana
Salvinorin A Salvia divinorum
Wirkstoffe NMDA-Antagonist Arylcyclohexylamine Ketamin Ketamin, Esketamin
MXE, PCP, PCA, PCDE, PCE, PCMO, PCPr, PCPy
DXM, Diethylether, Lachgas, Xenon
Ibogain
κ-Opioid-Agonist
Salvinorin A
Wissen und Kultur
Wirkungen Dissoziation, analgetisch, sensorische Blockade/K-Hole, Außerkörperliche Erfahrungen, Synästhesie
Risiken Horrortrip, Ataxie, scheinbare Bewusstlosigkeit mit Erstickungsgefahr, Neurotoxizität, Abhängigkeit
Safer Use Tripsitter
Oneirogene
Biogen Pflanzen Calea ternifolia, Entada rheedii, Salvia divinorum, Silene undulata
Wirkstoffe Galantamin
Opioide (Kategorie)
Wechselwirkung Vertreter Häufige Wirkstoffgruppe
Opioid-Agonist 2-MF, 3-MF, Allylprodin, Alphaprodin, Anileridin, Buprenorphin Carfentanyl, Deltorphin (Phyllomedusa bicolor), Deltorphin I, Deltorphin II, Dermorphin, Dextropropoxyphen, Fentanyl, Levacetylmethadol, Levomethadon, Meptazinol, Methadon, Mitragynin(Kratom), MPPP, Myrrhe, O-Desmethyltramadol (Krypton), Pentazocin, Pethidin, Piritramid, Prodin, PZM21, Remifentanil, Sufentanil, Tapentadol, Tilidin, Tramadol, W-18, U-47700, Cychlorphin Analgetika
Euphorika
Addiktiva
Morphinane
Desomorphin(Krokodil), Dihydrocodein, Heroin, Hydrocodon, Hydromorphon, Levallorphan, Levorphanol, Oxycodon
Opiate
Codein(Purple drank), Morphin, Thebain, Narcein
Schlafmohn-Zubereitungen: Blaumohn-Plörre(Mohnsaat), Opium, Opium-Tinktur, Opiumessig, Polnische Suppe
Endorphine
α-Endorphin, β-Endorphin, γ-Endorphin, σ-Endorphin

Enkephaline: Met-Enkephalin, Leu-Enkephalin
Dynorphine: Dynorphin A, Dynorphin B, α-Neoendorphin, β-Neoendorphin, Big Dynorphin

Exorphine
Casomorphine, Gliadorphine, Rubiscoline, Sojamorphine
Κ-Opioid-Agonist‎ Salvinorin A(Salvia divinorum) Dissoziativa
Opioid-Antagonist Naloxon, Naltrexon Antidot für Opioid-Agonisten
Mischkonsum mit
Cannabinoiden, Delirantia, Dissoziativa, GABAnergika, Uppern