Psilocin ist ein Indolalkaloid und zählt zu den Tryptaminen. Es ist das Hydrolyse-Produkt des Psilocybins und ist als solches die eigentlich psychoaktive Form des Psilocybins. Daneben kommt es aber auch selbst als Alkaloid vor. Die freie Base zersetzt sich an der Luft. Wegen seiner halluzinogenen Wirkung wird es oft als Rauschmittel verwendet. Die Folgen eines Konsums ähneln einem LSD-Rausch, sind jedoch in der Regel kürzer.
Konsum[]
Dosierung[]
Erste Effekte sollten ab 3-4mg zu spüren sein, einen leichten Rausch erreicht man mit 4-8mg. Einen mittleren mit 6-20mg und einen starken mit 20-40mg. Das geht von oralem Konsum aus.
Wirkung[]
Es kommt zu der typischen halluzinogenen Wirkung von Zauberpilzen. In geringen Dosen kann Psilocin gegen Kopfschmerzen und als Nootropikum wirken.
Wirkdauer[]
Oral setzt die Wirkung nach 30-60 Minuten ein, nach 15-20 wenn die Substanz im Mund behalten wird. Der Peak dauert 90-180 Minuten und der Rausch dann weitere 2-6 Stunden.
Geschichte[]
Albert Hofmann und sein Laborassistent Hans Tscherter bei Sandoz isolierten 1959 Psilocin und seinen Phosphatester Psilocybin aus halluzinogenen Pilzen.
Chemie[]
Psilocin entsteht bei der Dephosphorylierung von Psilocybin, z.B. unter stark sauren oder alkalischen Bedingungen. Psilocin ist wegen seiner phenolischen OH-Gruppe relativ instabil.
Unter alkalischen Bedingungen und in Anwesenheit von Sauerstoff bildet es sofort bläuliche Abbauprodukte. Ähnliche Produkte entstehen auch unter sauren Bedingungen, der Anwesenheit von Sauerstoff und Eisen(III)-Ionen (Keller-Reagenz FeCl3 / MeOH / HCl).
Psilocin ist ein basisches Amin. Seine Salze, die es z.B. mit Säuren bilden kann, sind normalerweise stabiler als Psilocin.
Pharmakologie[]
Psilocin ist ein Serotonin-Partialagonist, wirkt agonistisch am 5-HT2A-Rezeptor und gehört somit zu den klassischen Halluzinogenen. Sein Bindungprofil (soweit es bekannt ist) ist weniger komplex als das von LSD. Die Bindung von Psilocin am 5-HT2C-Rezeptor ist wahrscheinlich für Nebeneffekte verantwortlich (z.B. auf den Blutzuckerspiegel).
Nebenwirkungen des Konsums[]
Fälle von HPPD sind bekannt - Im Extremfall Auslösung von Drogenpsychosen.
Toxizität[]
Das Verhältnis von Wirkdosis zu tödlicher Dosis liegt im Vergleich zu anderen psychoaktiven Substanzen weit auseinander. Würde das Psilocin in Form von frischen Pilzen konsumiert, läge die Dosis für eine physiologisch tödliche Vergiftung bei etwa 1 kg Pilzen / kg Körpergewicht.
Rechtslage[]
Deutschland[]
Mit der Vierten Betäubungsmittel-Gleichstellungsverordnung (4. BtMGlV) vom 21. Februar 1967, in Kraft getreten am 25. Februar 1967, wurden Psilocybin und Psilocin in der Bundesrepublik Deutschland den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften des Opiumgesetzes unterstellt. Heute sind Psilocybin und Psilocin in Anlage I zu § 1 BtMG (nicht verkehrsfähige und nicht verschreibungsfähige Stoffe) aufgelistet. Der Erwerb, der Besitz und die Weitergabe dieser Substanzen ist somit generell verboten.
Verwandte Drogen[]
Tryptamin-Derivate | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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NMT | DMT | DET | DPT | Bufotenin | 5-MeO-DMT | |||||||||||||||||||||||||||||||
5-MeO-MiPT | Psilocin | Psilocybin | Baeocystin | Tryptophan | 5-HTP | |||||||||||||||||||||||||||||||
1-Me-5-MeO-DiPT | 4-HO-DIPT | Melatonin | Mitragynin | Serotonin | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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