Echter Hopfen (Humulus Lupulus) ist eine Pflanze mit beruhigender Wirkung.
Meist werden die Hopfenzapfen (auch -Blüten genannt) der weiblichen Pflanzen oder die Hopfendrüsen bzw. Drüsenhaare verwendet. Diese können als Tee zubereitet oral konsumiert werden oder auch geraucht werden.
Der genaue Wirkstoff bzw. Wirkmechanismus des Hopfen ist nicht bekannt. Es gibt die Vermutung das 2-Methylbut-3-en-2-ol für die Wirkung verantwortlich sein könnte, welcher bei der Verarbeitung, Lagerung und/oder bei der Metabolisierung im Körper entsteht.
Merkmale
Aussehen
Zweihäusige Schlingpflanze, rechtswindende kriechende Stengel, 6-8m lang, hakenförmig steifhaarig mit gegenstöndigen und wechselständigen, handförmig 3-5 lappigen Blättern mit grob gesägtem Rand.
Vorkommen
Wilder und verwildeter Hopfen ist kosmopolitisch. Er wächst fast auf der ganzen nördlichen Halbkugel. Häufig vor allem in Wäldern, wo er ganze Dickichte bildet.
Sammelgut
Im Herbst werden von angebauten Pflanzen die kolbenförmigen weiblichen Zapfen gesammelt.
Trocknung
Die Hopfenzapfen werden in Hopfendarren bei 40-50°C getrocknet. Die trockenen Zapfen öffnen sich und die Hopfendrüsen fallen heraus- Hopfenmehl oder Lupulin, das noch nachgetrocknet wird.
Anbau
Als Kulturpflanze wird Hopfen auf Feldern angebaut. Er braucht guten, humusreichen, lockeren Boden und ausreichend Kalk.
Verwendung als Heilpflanze
Wirkung
Sedativum, Stomachikum, Antiseptikum, Anaphrodisiakum.
Die Inhaltsstoffe wirken beruhigend. Sie erhöhen die Tätigkeit der Magendrüsen, haben bakteriostatische und bakteriozide Wirkungen, eine geringe Giftigkeit, leider unterliegen sie einer raschen Zersetzung und verlieren ihre Wirkung.
Dosierung und Konsumform
Eine allgemein übliche Dosis ist ein Aufguss von 1 Teelöffel Droge mit einem Glas Wasser - man trinkt 2-3 mal täglich 1/4-1/3 Glas als magensaftanragenden Tee vor der Mahlzeit, sonst zur Beruhigung oder als Krampflöser. Die kleinen Drüsen - Lupulin - haben eine Dosis von 0,25g und werden 2-4 mal täglich 40 Minuten vor den Mahlzeiten als Magensaftanreger, nach den Mahlzeiten zur Beruhigung und als Nervenmittel eingenommen.[1]
Hopfen kann auch in einem Vaporisator verdampft werden, dafür benötigt es eine Temperatur von 154°C.
Risiken
Hopfen enthält geringe Mengen an Phytoöstrogenen, wie Hopein.
Beim Hautkontakt mit frischem Hopfen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
Trivia
- Hopfen wird zur Herstellung weit verbreiteten ethanol-haltigen Getränks Bier verwendet. In ethanolfreien Bieren und bier-ähnlichen Malz-Getränken (umgangssprachlich Malzbier genannt) ist Hopfen-Extrakt der Hauptwirkstoff.
- Hopfen findet sich in Fertigarzneimitteln oft in Kombination mit Baldrian, Melisse, Passionsblume oder Lavendelöl. Diese sind bereits in Drogerien erwerbbar.
- Hopfen gehört wie Cannabis zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).
Weblinks
Referenzen
- ↑ Jaroslav Kresánek: Unsere Heilpflanzen ISBN 3-7684-2222-4