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Als Hexendrogen werden biologische Halluzinogene und andere Drogen bezeichnet, welche in Europa beheimatet sind oder zur Zeit der Hexenverfolgung verfügbar waren.

Ihre Verwendung wird den angeblichen Hexen zugeschrieben bzw. als Erklärung für einige Erscheinungen im Umfeld der Hexenverfolgung herangezogen, wie etwa Berichte vom Hexenflug, Hexensabbat, Tierwandlungen und Ähnlichem. Es erscheint aber als Zweifelhaft, dass sie tatsächlich im großen Maße von den als Hexen und Hexer Verfolgten eingenommen wurden. Aus heutiger historischer Perspektive erscheint die Existenz eines großen "Hexenkultes", wie er von dessen Verfolgern und einigen modernen Hexen propagiert wurde, oft als widerlegt. Auch Behauptungen, Hexen seien oft weise Kräuterfrauen oder Hebammen gewesen, gelten in der Wissenschaft als moderne Mythen.

Hexensalbe

Fester Bestandteil des frühneuzeitlichen Glaubens an Hexen ist deren Verwendung einer Hexen- oder Flug-Salbe, mit der Hexen sich oder Gegenstände eingerieben hätten um zum Hexen-Sabbat zu fliegen. Dies gibt Anlass zur Vermutung, dass es sich beim Hexenflug in manchen Fällen tatsächlich um einen Drogen-Trip gehandelt haben könnte, welcher die Betroffenen glauben ließ, als Hexe bzw. Hexer wirklich zum Sabbat geflogen zu sein.

In den Folter-Verhören der Hexenverfolgung gaben die Angeklagten meist an, die "Schmiere" von jemand anderen, in der Regel dem Teufel selbst, erhalten zu haben, und sie nicht selbst hergestellt zu haben. Der Fund einer Hexensalbe ist nur in einem einzigen Fall belegt (der Bericht von Andrés Laguna de Segovia).

Rezepte für Hexensalben sind aus den Folter-Verhören nicht bekannt. Die meisten Quellen für Rezepte sind Naturwissenschaftler, wie Dr. Johannes Hartlieb oder neapolitanische Arzt Giambattista della Porta, bei denen unklar ist wie sie an ihr Wissen gelangten, die aber wohl auch selbst mit der Wirksamkeit von Heil- und Gift-Pflanzen vertraut waren. Auffällig ist die oft große Überschneidung der Zutaten von angeblichen Hexensalben und der Zutaten von Schlafschwämmen (spongium somniferum), welche in der frühneuzeitlichen, meist von Badern und anderen Handwerkern ausgeübten Chirurgie als Narkotika dienten. Die wenigen bekannten Hexensalbe-Rezepte listen meist aber nur Bestandteile auf und enthalten keine Angaben zum Verhältnis der Zutaten oder zur Dosierung, sie dienten nur der Information und ob sie so jemals praktisch angewendet wurden ist unklar. Viele dieser Rezepte enthalten sehr giftige Pflanzen, deren Anwendung leicht tödlich enden kann.

Vereinzelt gab und gibt es relativ unsystematische Versuche die Schmiere und die Erfahrung des Hexenflugs zu reproduzieren. Der Okkultist und Theosoph Carl Kiesewetter starb 1895 bei einem Selbstversuch, nachdem er in vorhergehenden Versuchen die Erfahrung der Flugträume reproduziert haben will.

Mögliche Zutaten

Ausgehend von den bekannten Rezepten scheinen die wesentlichen Komponenten der Hexensalben delirante Nachtschattengewächse gewesen zu sein, welche in hoher Dosierung traumartige Halluzinationen erzeugen können, bei einer Überdosierung aber auch leicht zu tödlichen Vergiftungen führen.

Weitere Zutaten, wie blauer Eisenhut (Aconitum napellus), gefleckter Schierling (Conium maculatum) oder Wasserschierling (Cicuta virosa), sind sehr giftig und ohne bekannte halluzinogene Wirkung. Ihre Anwendung, insbesondere zusammen mit den deliranten Nachtschattengewächsen, ist lebensgefährlich. Vermutlich wurden sie Aufgrund ihrer Gefährlichkeit mit dem Bösen, und so auch mit den Hexen, in Verbindung gebracht.

In wenigen Rezepten taucht auch Mohn bzw. Papaver niger auf, was wohl den Schlafmohn(Papaver somniferum) meint, der als Opiat vor allem eine hypnotische und euphorisierende Wirkung beiträgt. Manchmal wird auch Opium verwendet. Gift-Lattich(Lactuca virosa), der auch ebenso selten als Zutat genannt wird, hat ebenfalls eine Opiat-ähnliche Wirkung, wobei dessen wirksames Prinzip bis heute unbekannt ist. Es kursiert z.T. die Behauptung Opioide, wie Morphin, seien ein Antidot für Anticholinergika, wie Atropin, dies ist nach heutigem Wissen falsch, Morphin und Atropin sind in vielen Wirkungen synergetisch.

Andere mehr oder weniger wirksame Zutaten scheinen Taumellolch (Lolium temulentum), Schlafbeere(Withania somnifera) und "Ruß", was vermutlich auf Schimmelpilze auf Getreide ("Getreidebrand") meint (z.B. Mutterkorn(Claviceps purpurea), gewesen zu sein.

Viele Zutaten scheinen auch keine bekannte psychoaktive Wirkung zu besitzen. Einige davon dürften durch die Magie-Vorstellungen der damaligen Zeit inspiriert sein, insbesondere durch die Sympathielehre. Diese verlangten nicht nur bestimmte Pflanzen auszuwählen, sondern schrieben oft auch noch sehr genau vor, an welchem Wochentag oder unter welcher astrologischen Konstellation man diese zu ernten oder verarbeiten hätte. Die angebliche Verwendung von gestohlenen Hostien und Messwein unterstrich den gotteslästerlichen Charakter der Hexerei und die Verwendung von Kinderfett galt als Beleg dafür, dass Hexen nicht mal vor Kindsmord oder Leichenschändung zurückschreckten.

Es wurde auch vermutet, dass es sich bei einigen jener magischen Zutaten, wie z.B. Wolfs- oder Fledermaus-Blut, um Code-Worte handelte, welche die tatsächliche Zusammensetzung verschleiern sollen.

Im moderneren Heiden- und Hexentum entstanden für die Hexensalbe auch neue Rezepturen, welche u.a. Schlafmohn (Papaver somniferum) bzw. Opium, Hanf(Cannabis) bzw. Haschisch, Fliegenpilz(Amanita muscaria), Tabak(Nicotiana tabacum), Betelnuss(Areca catechu), Kalamus(Acorus calamus), Katzenminze(Nepeta cataria) und/oder Baldrian(Valeriana officinalis) beinhalten können. Schlafmohn und Hanf dürften jedenfalls im Mittelalter weit verbreitete Nutzpflanzen gewesen sein.

Bekannte Drogen
Pflanzen
Pilze
Zubereitungen
Tiere
Bekannte Gifte
Pflanzen
Pilze
Stoffe mit schwacher oder umstrittener Wirksamkeit
weites
Pflanzen
  • Agrimonia eupatoria - Ottermennige
  • Apium graveolens - Apium, Epfich, Wasser-Merck
  • Ballota nigra - Andorn
  • Botrychium lunaria - Echte Mondraute (Sympathisch mit dem Mond verbunden)
  • Chelidonium - Wolfsmilch
  • Conyza - Beschreikraut
  • Dracaena cinnabari - Drachenblut
  • Euphorbia - Wolfsmilch
  • Ferula asafoetida - Teufelsdreck
  • Iris - Lilie
  • Lactuca sativa - Gartensalat
  • Nasturtium
  • Papaver rhoaes - Klatschmohn, Papaver ruber
  • Pastinaca - Pastinak
  • Piper nigrum - Pfeffer
  • Populus nigra - Populi
  • Portulaca
  • Potentiella - Fingerkraut, Pentaphyllum
  • Scabiosa succisa - Teufelsabbiß
  • Sium
  • Verbena officinalis - Verbene
Tierprodukte
  • Dachsschmalz
  • Eulenblut
  • Fledermausblut
  • Fuchsschmalz
  • Gaierfett
  • Katzenhirn
  • Käuzchenblut
  • Kinderblut
  • Kinderfett
  • Säuglingsblut
  • Vogelblut
  • Wiedehopfblut
  • Wolfsblut
  • Wolfsfett
  • Wolfsschmalz
Sonstiges
  • Hostien
  • Öl
  • Salz
  • Rost
  • Ruß (vielleicht eine Anspielung auf Pilzbrand auf Getreide)

Applikationsweg

Die Schmiere soll meist auf die Haut gerieben worden sein, dies entspricht dem transdermalen Applikationsweg.

Von Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin (den Wirkstoffen der deliranten Nachtschattengewächse), sowie von Aconitin (dem Gift des Eisenhuts) und von Coniin (dem Gift des Schierlings) ist bekannt, dass sie durch die Haut aufgenommen werden können. Es wurde spekuliert, dass durch die transdermale Aufnahme weniger giftige Wirkstoffe resorbiert werden (Bioverfügbarkeit) und dies langsamer ablief als bei einer oralen Applikation.

In manchen Schilderungen wird auch der Hexenbesen (der oft auch eine Ofengabel, ein Stock, Schilfrohr, ein Sessel oder ähnliches sein konnte) mit der Schmiere bestrichen, was zu der Vermutung Anlass gab, dass die Droge vaginal oder rektal appliziert wurde. Dies könnte dann gleichzeitig wieder eine Erklärung für die häufigen erotischen Vorstellung des Hexensabbats und der Buhlschaft mit dem Teufel und Dämonen sein.

Wirkung

Es ist nicht möglich die Berichte vom Hexenflug oder Hexensabbat als einfache Trip-Berichte zu lesen, da sie oft als Produkt eines Folter-Verhörs entstanden und die Hexen-Verfolger, welche sie aufzeichneten, im Grunde nur ihre bestehenden Vorstellungen über die Hexerei zu untermauern suchten. Viele Opfer werden ihren Folterern wohl irgendwann einfach nach dem Mund geredet haben, um so weiteren Schmerzen zu entgehen.

Zur Zeit der Hexenverfolgung existierte unter der Verfolgern eine Debatte darüber, ob es sich beim Hexenflug um einen tatsächlich körperlichen Flug, einen geistigen Flug (Außerkörperliche Erfahrung) oder einfach nur um (Drogen-)Träume handelte. Auch letzteres konnte eine schwere Sünde sein, wenn die Betroffene an die Realität des Traumes glaubte.

Gegen die Existenz eines physischen Hexensabbats spricht, das nicht ein Fall belegt ist, in dem ein solcher inflagranti entdeckt worden wäre, obwohl so große Feste einiges an Vorbereitung bedürften. Die These eines großen europäischen Hexenkultes wird von den meisten Historikern heute zurückgewiesen.

Der Dominikaner Bartolommeo Spina berichtet von zwei Hexen-Fällen, in denen man Frauen schlafend vorgefunden hätte, einer Magd, die eigentlich auf ihrem Herren in der Nacht die Tür öffnen sollte, und einer Ehefrau, die von ihrem Ehemann schmutzig und entblößt im Stall liegend gefunden wurde. In beiden Fällen behaupteten die Frauen auf einer Reise gewesen zu sein.

Der Magdeburger Hexentheoretiker Johann Georg Gödelmann berichtete vom Fall einer Magd, welche ihrem Herren gegenüber gestand eine Hexe zu sein, ihn aber bat sie am nächsten Tag zum Sabbat fliegen zu lassen. Der Herr soll einige Nachbarn und den Pfarrer zur Hilfe geholt haben um die Magd zu überwachen, man gestattete ihr aber sich mit der Hexensalbe einzureiben. Die Magd sei daraufhin für zwei Tage in tiefen Schlaf verfallen und sei nach dem Erwachen davon überzeugt gewesen zum Brocken geflogen zu sein.

Solche Berichte sprechen für die These eines rein geistigen Fluges oder intensiven Traumes.

Bei einem Hexen-Fall im Jahre 1545 wurde eine grüne Hexensalbe konfisziert. Der spanische Arzt Andrés Laguna, wendete diese Salbe in einem Menschenversuch an der Frau des Henkers von Metz an, welche daraufhin für 36 Stunden in einen Zustand der Bewusstlosigkeit verfiel. Als die Henkersfrau geweckt wurde, soll sie sich beklagt haben aus ihren Träumen mit allerlei erotischen Abenteuern geweckt zu werden.

Eine Droge, welche ein solches Fallbild erzeugt, müsste ein starkes, lange wirksames Hypnotikum sein, welches intensive, real wirkende Träume erzeugt (Oneirogen). Die Berichte vom Hexensabbat erscheinen oft auch sehr Freud- und Lust-voll und keineswegs als angsterfüllte Horrortrips, obwohl sie die Begegnung mit schaurigen Dämonen und Teufeln zum Thema haben. Dies könnte auf eine euphorisierende oder aphrodisierende Komponente der Wirkung hinweisen.

Delirante Nachtschattengewächse scheinen hierfür keine ausreichende Erklärung zu sein, da ihr Rausch auch häufig Halluzinationen im Wachzustand erzeugt und auch leicht zu einem hässlichen Horrortrip kippen kann. Solche Verwirrtheitszustände im Wachzustand passten eher zu den selteneren Berichten von Tierwandlungen (z.B. Werwölfe), welche aber uneinheitlicher sind und kaum Hinweis auf Substanzgebrauch geben.

Opiate, wie Schlafmohn, hingegen besitzen eine sehr hypnotische und euphorisierende Wirkung und können beim Nodding sehr klar und real wirkende Traumbilder erzeugen, die allerdings oft sehr flüchtig sind.

Hanf ist ebenfalls ein starken Hypnotikum, schwach euphorisierend, wobei allerdings eher bestehende Stimmungen verstärkt werden und auch ein abrutschen in einen angstvollen Horrortrip möglich ist. In sehr hohen Dosierungen kann es intensive Pseudohalluzinationen bewirken, welche allerdings eher abstrakt erscheinen.

Es gibt auch andere Erklärungsansätze für einen eingebildeten Hexenflug. So wurde über Halluzinationen durch Hunger, Schlafmangel, Delirium tremens(Ethanol-Entzug) oder unbeabsichtigte Vergiftungen (z.B. mit Mutterkorn oder Taumel-Lolch) spekuliert.


Beispiele für Hexendrogen

Delirante Nachtschattengewächse

Die klassischen Hexendrogen sind vor allem delirant-halluzinogene Nachtschattengewächse wie Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna), Alraunen (Mandragora), Bilsenkräuter (Hyoscyamos) und Stechäpfel(Datura, vermutlich erst Ende des 16. Jahrhundert in Europa eingeführt). Die Wirkstoffe dieser Pflanzen sind Scopolamin und (S)-Hyoscyamin bzw. Atropin ((R,S)-Hyoscyamin, ein Gemisch aus (R)- und (S)-Hyoscyamin, welches sich bei der Isolierung von (S)-Hyscyamin bildet). Sie wirken als Anticholinergika und können bei unvorsichtigem Gebrauch leicht zu tödlichen Vergiftungen führen.

Insbesondere die Alraune galt seit der Antike als magische Pflanze, weil ihre Wurzel zuweilen einer menschlichen Gestalt ähneln könnte.


Amanita-Pilze

Zum Teil wird auch der Fliegenpilz, der Phanterpilz und der Königsfliegenpilz zu den Hexendrogen gezählt, obwohl sie in keinem der alten Flugsalben-Rezepte vorkommen. Sie sind ebenfalls Delirantias (Hauptwirkstoff: Muscimol). Ihr Gebrauch ist insbesondere im sibirischen Schamanismus belegt.

Tödliche Vergiftungen mit Fliegenpilzen sind zwar möglich aber kaum belegt, sie kommen beim Phanterpilz aber durchaus vor. Sie sollen allerdings eine sehr Leber-schädigende Wirkung haben.

Halluzinogene Kröten

Ähnlich zur bekannten Aga-Kröte (Bufo marinus) aus Amerika existieren auch in Europa Krötenarten, deren Hautsekret, neben anderen Giften, halluzinogene Wirkstoffe wie Bufotenin, DMT und 5-MeO-DMT enthalten.

Dies wären die Erdkröte (Bufo bufo), die Wechselkröte (Bufo viridis) und die Kreuzkröte (Bufo calamita).

Kröten, Frösche und Unken galten seit je her als mit der Unterwelt, dem Bösen und so auch mit den Hexen verbundene Tiere.

Muskatnüsse

Über Handelswege kamen auch Muskatnüsse als Gewürz nach Europa, welche in nahezu allen pflanzenheilkundlichen Werken erwähnt wurden. Es erscheint als wahrscheinlich, dass die delirante und manchmal halluzinogene Wirkung einer (unbeabsichtigten) Überdosierung bekannt war. Insbesondere der Prophet Nostradamus soll Muskatnüsse zum Erzeugen von Visionen benutzt haben.

weitere mögliche Drogen

Es gibt noch weitere in Europa beheimatet biogene Halluzinogene, allerdings ist unklar ob und wie weit deren Wirkung damals bekannt war. Dies wären:

Auch Schlafmohn und Hanf, welche in Europa als Nutzpflanzen verbreitet waren, können unter bestimmten Umständen halluzinogene Effekte erzielen.

Von der Wirkung her ähnlich zum Coniin des gefleckten Schierling (Conium maculatum) sind auch das Nicotin des Tabaks (im 16. Jahrhundert eingeführt) und das Cytisin des Gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides). Eine ebenfalls im 16. Jahrhunder nach Europa eingeführte Giftpflanze ist die Strychnin-haltige Ignatius-Brechnuss(Strychnos ignatii).


Antike Berichte und mögliche Vorbilder

Allgemein kann gesagt werden, das die Vorstellung von Magie und Zauberei seit der Antike oft auch mit Zaubertränken und Giften verbunden ist. So wird das griechische Wort "pharmakeia" in der Bibel oft mit Zauberei übersetzt(Galater 5:20, Offenbarung 18:23), verweist aber auch auf die selbe Wurzel wie Pharmakon, also auch Medikamente, Drogen oder Gifte. In Rom wurden Hexen als Venefica bezeichnet, was sich vermutlich von Venenum (lat. Gift) herleitet.

Ilias und Odyssee

Der antike Dichter Homer beschreibt in der Ilias, wie sich die Göttin Hera mit Ambrosia einreibt um daraufhin vom Olymp über die Berge hinweg zu Zeus auf dem Idaberg zu fliegen.

Kirke (lat. Circe, eingedeutscht auch Zirze) verwandelt die Gefährten des Odysseus mit vergifteten Essen in Schweine.

Metamorphosen

In den Metamorphosen des römischen Dichters Apuleius wird u.a. von den Hexen aus Thessalien berichtet, welche Alraunen-Männchen beleben, ihre Gestalt wandeln oder ausfahren (fliegen?) könnten. Von der Hexe Pamphile wird berichtet, das sie sich mit Hilfe einer Salbe in einen Uhu verwandelt hätte. (Eulen galten als Strigae oder auch Strix in der römischen Antike als dämonische Tiere).

Dionysos-Kult

Dionysos ist der griechische Gott des Rausches, des Wein und des Wahnsinns. Sein mythisches Gefolge aus Mänaden (Wahnhaften Kultdienerinnen), Satyrn (Mischwesen aus Menschen und Ziegen, meist mit Bocksbeinen, Hörnern, Ziegenohren und Ziegenschwanz) und Nymphen, erinnert in viellerlei Hinsicht an die neuzeitliche Vorstellung eines Hexensabbats. Der griechische Hirtengott Pan, der manchmal auch dem Gefolge des Dionysos zugerechnet wird, gilt als optisches Vorbild für die Teufelsvorstellung des Mittelalters.

Der antike Wein, der reichlich zu Ehren des Dionysos konsumiert wurde, war oft stark gewürzt, weshalb vielfach spekuliert wurde ob ihm nicht auch andere psychoaktive Stoffe hinzugegeben wurden um religiöse Erfahrungen im Rahmen von Mysterienkulten zu produzieren (vgl. Nepenthes, Kekeon).

siehe auch

Verwandte Drogen

Delirantia
Vertreter
Biogen Pflanzen Hyoscyamin & Scopolamin Delirante Nachtschattengewächse
Atropa, Atropa acuminata, Atropa belladonna, Atropa caucasia, Atropanthe sinensis, Brugmansia, Brugmansia arborea, Brugmansia aurea, Brugmansia candida, Brugmansia sanguinea, Brugmansia suaveolens, Brugmansia versicolor, Datura, Datura ceratocaula, Datura inoxia, Datura metel, Datura stramonium, Duboisia, Duboisia myoporoides, Duboisia leichhardtii, Hyoscyamus, Hyoscyamus albus, Hyoscyamus aureus, Hyoscyamus muticus, Hyoscyamus niger, Latua pubiflora, Mandragora, Mandragora autumnalis, Mandragora officinarum, Physochlaina orientalis, Scopolia, Scopolia anomala, Scopolia carniolica, Scopolia japonica, Scopolia tangutica, Solandra maxima
Myristicin
Elemicin
Safrol
Myristica fragrans
Pilze Muscimol
Ibotensäure
Amanita muscaria, Amanita pantherina, Amanita regalis
Zubereitung Hexensalbe, Piturin
Wirkstoffe Elemicin, Ibotensäure, Muscimol, Myristicin, Safrol
Anticholinergika Atropin, Diphenhydramin, Hyoscyamin, Scopolamin, Tropicamid
Wissen und Kultur
Wirkung Delirium, echte Halluzinationen, parasympatholytisch, Tachykardie, Mydriasis, Verwirrung, Sprachstörungen, Ataxie, Mattigkeit, Gleichgewichtstörungen
Risiken Horrortrip, Kontrollverlust, Herzstillstand
Safer Use Tripsitter, SaferUse
Hexendroge, Pilzatropin
Mischkonsum mit
Opioiden