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Als Entzug wird das Absetzen einer Droge beim Bestehen einer körperlichen Abhängigkeit bezeichnet.

Ein plötzlicher Entzug führt ohne medikamentöse Unterstützung zu einem Abstinenz-Syndrom, welches die körperliche Abhängigkeit definiert. Die Symptome des Abstinenz-Syndroms sind spezifisch für die jeweilige Droge, in der Regel der Drogenwirkung entgegengesetzt (Rebound) und können je nach Stärke der körperlichen Abhängigkeit unterschiedlich stark ausfallen.

Nach einem überstandenen Entzug, d.h. dem Ausbleiben des Abstinenz-Syndroms ohne erneute Drogeneinnahme, ist eine körperliche Abhängigkeit geheilt. Eine psychologische Abhängigkeit ("Sucht") kann aber gegebenenfalls weiterbestehen und zum Rückfall, d.h. erneute Drogeneinnahme und erneute Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit, führen. Dieser Kreislauf aus Abhängigkeit, Entzug, Abstinenz, Rückfall und erneuter Abhängigkeit wird als "Drehtür-Effekt" bezeichnet. Die Behandlung einer psychologische Abhängigkeit wird als Entwöhnung bezeichnet.

Arten des Entzuges[]

Kalter Entzug[]

Als kalter Entzug wird ein plötzlicher Entzug ohne medikamentöse Unterstützung bezeichnet. Diese führt zu einem voll ausgeprägten Abstinenzsyndrom und ist deshalb die körperlich unangenehmste Entzugsmethode.

Abhängige geraten oft unfreiwillig in einen kalten Entzug, wenn sie die Versorgung mit ihrer Droge nicht mehr sicherstellen können. Bei einigen Drogen, wie etwa Heroin, kann die Angst vor dem Entzug zum bestimmenden Motiv hinter dem Drogenkonsum werden: Die Konsumenten erreichen durch ihre Toleranz nicht mehr die angestrebten Entspannungs- oder Glücksgefühle sondern konsumieren nur noch um das Normalzustand aufrecht zu erhalten und bloß nicht in den Entzug hinein zu rutschen.

Zum Teil wird diese Entzugsmethode aber auch freiwillig gewählt, weil sie wenig Vorbereitung bedarf und man die Abhängigkeit nicht öffentlich machen muss.

Dringend von einem kalten Entzug abzuraten ist bei einer Abhängigkeit zu GABAergen Drogen, wie etwa Ethanol, Benzodiazepinen, Barbituraten oder GHB, da hier die Entzugssyndrome lebensbedrohlich sein können.

Warmer Entzug[]

Als warmer Entzug wird jede Entzugsmethode bezeichnet, welche versucht das Abstinenzsyndrom zu mildern oder zu umgehen.

Dies kann durch die Art und Weise des Entzuges oder durch medikamentöse Unterstützung geschehen.

Es existiert eine große Fülle an unterschiedlichen Entzugsmethoden. Wegen der Verzweiflung der Abhängigen und den Schwierigkeiten der gängigen Methoden bietet sich hier auch ein großer Markt für allerlei Scharlatanerie, vor der man sich in Acht nehmen sollte.

Ausschleichen[]

Beim Ausschleichen wird ein Entzug durchgeführt in dem nach und nach die Tagesdosis der Droge reduziert wird. Dadurch wird die schwere der körperlichen Abhängigkeit nach und nach reduziert und es kommt zu keinem oder einem nur schwach ausgeprägten Abstinenzsyndrom.

Dieses Entzugsmethode kann sehr lange dauern und der letztendliche Schritt zur Totalabstinenz wird oft als besonders schwierig beschrieben.

Da die meisten Straßendrogen und pflanzlichen Drogen in ihrem Wirkstoffgehalt schwanken ist eine genaue dauerhafte Dosieren kaum möglich, was einen Entzug durch ausschleichen sehr schwer macht.

Entgiftung mit Substitution[]

Entgiftung bezeichnet ein "Gift" aus dem Körper herauszunehmen bzw. den Körper dem Einfluss des Giftes zu entziehen. Bei der Drogenentgiftung ist das entsprechende Gift die Droge ("Rauschgift"). Beim kalten Entzug ist Entgiftung und Entzug praktisch identisch, beim warmen Entzug mit Substitution hingegen meint Entgiftung den Abhängigen der Straßendroge zu entziehen, während an ihre Stelle ein Medikament (Ersatzstoff, Substitut) tritt. Dies funktioniert da bestimmte Drogen und Medikamente sich gleicher Wirkmechanismen bedienen und die körperliche Abhängigkeit im wesentlichen zum Wirkmechanismus und nicht der Droge an sich besteht.

Die Substitution dient zunächst dazu den Abhängigen mit den für Ärzten zugänglichen Mitteln behandeln zu können und eventuell schädliche Drogen durch weniger schädliche zu ersetzen. Das entsprechende Substitut wird dann genauso ausgeschlichen.

Von dieser Substitution zum Entzug ist die Substitution zur Entwöhnung abzugrenzen.

Symptommilderung mit Medikamenten[]

Beim Entzug mit Medikamenten-Unterstützung wird versucht die Symptome des Abstinenzsyndroms mit Medikamenten zu mildern. Wesentlich ist dabei, dass sich die Medikamente nicht der gleichen Wirkmechanismen bedienen, wie die abhängig machende Droge.

Ein solcher Entzug ist zwar angenehmer als ein kalter Entzug, aber oft noch immer unangenehm.

Forcierter Opioidentzug in Narkose[]

Beim "forcierten Opioidentzug in Narkose" wird der Entzug unter Narkose durchgeführt und durch die Gabe eines Opioid-Antagonisten beschleunigt. In der Nachbehandlung werden weiterhin Opioid-Antagonisten verabreicht, was im wesentlichen einer erzwungenen Entwöhnung dient.

Prinzipell ist es möglich so sehr schnell eine körperliche Abhängigkeit zu heilen. Diese Methode ist aber sehr Ressourcen-intensiv und beinhaltet ein Gesundheitsrisiko durch die Narkose, sie sollte deshalb nur durchgeführt werden, wenn der Abhängige eine gute Chance hat, nicht Rückfällig zu werden. Diese Therapie wird als unzureichend betrachtet, um eine psychologische Abhängigkeit zu beseitigen.

Entzug mit craniale Elektrostimulation[]

Bei der cranialen Elektrostimulation wird auf das Gehirn mit einem kleinen Wechselstrom, welcher von zwei am Kopf anliegenden Elektroden ausgeht, eingewirkt. Es konnte gezeigt werden, dass solche Reizungen die Konzentration von Endorphinen im Gehirn erhöhen können. Den Propagandisten dieser Methode zufolge, ist man auf diese Weise in der Lage einen Entzug von unterschiedlichen Drogen durchzuführen.

Diese Methode ist sehr umstritten, allgemein wird ein fehlender Wirksamkeitsnachweis durch Studien kritisiert.

siehe auch[]

Drogenkarriere
Erstkonsum
Einstiegsdrogen-Hypothese
"Anfixen"
Abhängigkeit nach Erstkonsum
Honeymoon-Phase
Toleranzentwicklung
Dosiseskalation
Abhängigkeitsentwicklung
Polytoxikomanie
Entzug
Therapie
Rückfall
Drehtür-Effekt
Entwöhnung
Kontrollierter Konsum
Abstinenz
Ageing-Out
Rausch
Einflussfaktoren
Droge Dosis Körper Set Setting
Wirkstoff
Zubereitung
Upper
Downer
Halluzinogen
Testdosis
Wirkdosis
Überdosis
Toxische Dosis
Letale Dosis
Nachdosieren‏‎
Herantasten‏‎
Dosierung nach Gefühl
Dosiseskalation
Toleranz
Kreuztoleranz
Reverse Toleranz
Unverträglichkeit
Vorerkrankungen
Erwartungshaltung
Positives Denken
Drogenszene
Konsumraum
Peer-Group
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Triptoy
Tripraum
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Motivation Vorbereitung Anfluten
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Entspannung
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Frust
Therapie
Selbstmedikation
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Set
Setting
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Aufdosieren/Herantasten
Nachdosieren Afterglow
Metabolisierung
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Kater
Erschöpfung
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Applikationswege
Oral Inhalation
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Aufguss
Tinktur
Edible Kapseln
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sublingual‏‎
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