Drogen Wiki
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Wegen der durch die Illegalität bedingten schlechten Informationslage zu Drogen sind einige Drogenmythen im Umlauf.

Häufig ist das Bild einer Droge in der Öffentlichkeit mehr durch solche, durch die Presse weitergegebenen, Drogenmythen bestimmt.

Zu bedenken ist auch, dass die Menschen die durch den Konsum einer Droge auffallen nicht unbedingt repräsentativ für die Konsumenten dieser Droge sind. Etwa ist ein typischer Ethanoliker kein typischer Ethanol-Konsument. Bei illegalen Drogen fehlt der Öffentlichkeit aber das Vergleichsbild eines typischen Konsumenten, da dieser seinen Drogenkonsum zusätzlich verschleiert und sich vor negativen Konsequenzen zu schützen.

Beispiele[]

Allgemeines[]

  • Medikamente, Genussmittel und Drogen sind klar voneinander abgrenzbar - Es existieren unterschiedliche Definitionen des Begriffs Droge. Definiert man Drogen als psychoaktive Substanzen, so dürften auch verbreitete Genussmittel (Ethanolhaltige Getränke, Coffeinhaltige Getränke, Tabak) und Psychopharmaka darunter fallen. Viele Drogen werden auch als Medikamente verwendet (z.B. opioide Schmerzmittel).


Angebliche Drogen[]

  • Bananenschalen - behauptete Drogenwirkung
  • Erdnusshäute rauchen - behauptete Drogenwirkung
  • Hortensien - behauptete Drogenwirkung

K.-o.-Mittel[]

  • Über die Häufigkeit der Vergiftung von Menschen mit K.-o.-Mitteln existieren stark voneinander abweichende Einschätzungen. Der Nachweis einiger K.-o.-Mittel, wie GBL/GHB, ist im Nachhinein oft schwierig, weshalb im Endeffekt häufig nicht festgestellt werden kann ob ein Kreislaufkollaps durch diese oder durch andere Ursachen (Erschöpfung, Drogenkonsum etc.) verursacht wurde. Die Symptomatik einer Vergiftung mit K.-o.-Mitteln ist darüber hinaus auch kaum von einer Ethanolvergiftung zu unterscheiden.
  • K.-o.-Mittel sind exotische Substanzen wie Benzodiazepine oder GHB - Als mit Abstand am häufigsten verwendetes K.-o.-Mittel gilt Ethanol.
  • K.-o.-Mittel dienen der Anbahnung von Vergewaltigungsdelikten und Vergiftungen betreffen vor allem Frauen - In vielen Fällen dienen K.-o.-Mittel wohl ebenso Raub-Delikten, in vielen Berichten finden sich auch gar keine Hinweise auf geplante Folgestraftaten.
  • Man kann eine Person mit einem Chloroform-getränkten Lappen innerhalb von Sekunden bewusstlos machen. - Es braucht mehrere Minuten um eine Person mit Chloroform bewusstlos zu machen. Ein Person muss in der Regel schon im Vorfeld wehrlos sein, um sie gegen ihren Willen mit dieser Methode bewusstlos zu machen.
  • Scopolamin als Kontaktgift - Es existieren zahlreiche Urbane Legenden und Hoaxes, die behaupten, dass Scopolamin als Gift auf Handschuhen oder Visitenkarten die Haut durchdringen und Menschen vergiften könnte. Tatsächlich sind solche Fälle nicht belegt. In Kolumbien wird Scopolamin zum Teil als K.-o.-Mittel von Räubern verwendet, hierbei wird das hochpotente Pulver den Opfern aber meist ins Gesicht geblasen.
  • GHB-Verabreichung ist nur wenige Stunden nachweisbar - GHB-Einnahme lässt sich im Blut 8 Stunden, im Urin bis zu 12 Stunden nachweisen[1], in Haarproben war es z.T. aber auch schon möglich einzelne GHB-Verabreichungen nach mehreren Monaten nachzuweisen.[2][3]

Sucht und Abhängigkeit[]

  • Einstiegsdroge - Behauptung, dass der Konsum einer "Einstiegsdroge" (oft Cannabis) automatisch zum Konsum "härterer" Drogen verleitet und den Grundstein für eine ruinöse Drogenkarriere lege. Tatsächlich bleiben die meisten Konsumenten von z.B. Cannabis bei dieser Droge ohne zu "härteren" Drogen zu wechseln. Die Expostionsreihenfolge zu Drogen steht hauptsächlich mit ihrer Verfügbarkeit in Zusammenhang und ist deshalb kein naturgegebenes Gesetz. Die ersten konsumierten Drogen sind oft Coffein, Ethanol und Tabak.
  • Abhängigkeit nach Erstkonsum - Behauptung das Crack(Cocain), Methamphetamin oder Heroin("anfixen") nach erstmaligen Konsum sofort eine Abhängigkeit erzeugen würden.
  • Abhängigkeitspotential - Behauptung, dass der Anteil der Erstkonsumenten der letztendlich von einer Substanz abhängig wird, eine stoffspezifische Konstante ist. Hieraus wird dann häufig geschlussfolgert, dass der einzige Weg um Abhängigkeitserkrankungen zu verhindern wäre Erstexpositionen zu verhindern (z.B. Kampagnen wie "Just say No", "METH: not even once.", vgl. Abstinenzparadigma). Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeitsentwicklung von zahlreichen weiteren sozio-ökonomischen Faktoren abhängig und bestimmte Personengruppen unterliegen eine geringeren oder höheren Risiko als andere.
  • Lebenslange Abhängigkeit - Behauptung das psychische Drogenabhängigkeit ein lebenslange Krankheit ist, welche sich mit Abstinenz lediglich unterdrücken ließe aber nie völlig heilbar sei und das ein erneuter Konsum automatisch einen "Rückfall" in die Krankheit bedeute. Tatsächlich finden viele ehemals Abhängige nach einer Zeit in ein kontrolliertes Konsummuster zurück.
  • Drogenabhängigkeit führt zum gesellschaftlichen Absturz - Tatsächlich gibt es viele Fälle von sogenannten "funktionalen Junkies", welche trotz ihrer Drogensucht in der Lage sind ein normales Leben zu leben, diese verbergen ihre Drogensucht aber meist so effektiv, dass sie unauffällig bleiben.

Schädliche Wirkungen[]

  • Harte und weiche Drogen - Die Annahme es gäbe eine klare Unterscheidung zwischen weniger gefährlichen "weichen" Drogen und sehr gefährlichen "harten" Drogen. Tatsächlich ist das Risiko-Profil von Drogen mehrdimensional und eine Zuordnung von Drogen in eine der beiden Kategorien oft eher subjektiv.
  • Methamphetamin lässt Zähne ausfallen - Während es durchaus sein kann, dass die Zähne durch auf dem Schwarzmarkt verbreitetes Crystal Meth schaden nehmen, hat nicht (oder nur wenig) verunreinigtes Methamphetamin keine stark schädliche Wirkung auf sie, solange sie nicht direkt mit dem ätzenden Stoff in Berührung kommen. Selbst die Schäden von verunreinigtem Meth ließen sich durch Mundhygiene minimieren, die wird allerdings von einigen Schwerabhängigen vernachlässigt.
  • Crack babies - Insbesondere während der Crackepedemie in den USA der 1980er-Jahre wurde verbreitet, dass die Kinder von Crack-abhängigen Müttern massive Entwicklungsstörungen aufwiesen und diese das Sozial- und Gesundheitssystem der USA über Generationen hinweg belasten würden. Die heutige Studienlage sieht die Gefahren von Cocain-Konsum während der Schwangerschaft als vergleichbar mit denen von Tabak-Rauchen und deutlich geringer als die des Ethanolkonsum.
  • Zombiedrogen - die Behauptung das Menschen unter dem Einfluss von bestimmten Neuen Psychoaktiven Substanzen (Badesalze, Flakka, Monkey Dust) sich in Wahnsinnige verwandeln würden, die z.T. Menschen in ihrer Umgebung willkürlich gewalttätig angreifen. Allgemein lässt sich diese Mediale Panik auf wenige Einzelfälle zurückführen, bei denen z.T. noch nichteinmal nachgewiesen ist, dass die Täter unter den Einfluss der als ursächlich vermuteten Drogen standen. Weiterhin ist zu bedenken das ähnliche Taten auch schon in der Vergangenheit stattfanden (z.B. beim Amok-Syndrom, erweiteren Suiziden oder Suicide by cop), also auch zu Zeiten in denen die entsprechenden NPS gar nicht verfügbar waren, und meist psychische Krisen als Ursache hatten. Der Anteil der unter illegalem Drogeneinfluss verübten Gewaltkriminalität dürfte im Verhältnis zu der unter Ethanol verübten Gewaltkriminalität (ca. 1/4 aller in Deutschland erfassten Fälle), eher gering ausfallen. Auch erscheint es als sehr unwahrscheinlich, dass sich Drogen, welche solche auch selbstzerstörerischen Zustände erzeugen würden, überhaupt längere Zeit auf dem Markt etablieren könnten.


Drogenhandel[]

  • Drogendealer würden gezielt Kinder vor Schulhöfen ansprechen - Tatsächlich ist dies kaum belegt. Drogenhandel an Schulen findet meist unter Mitschülern statt.
  • "anfixen" - Behauptung Drogendealer würden gratis Drogen verteilen um Leute abhängig zu machen. Varianten dieses Mythos behaupten auch das abhängig-machenende Drogen den Betroffenen zum Teil unfreiwillig verabreicht wurden. Da Abhängigkeit nach Erstkonsum nicht existiert erscheint dies nicht rentabel.

Streckmittel[]

  • gemahlenes Glas als Streckmittel bei Cocain und anderen Schnupf-Drogen - Das Glas diene angeblich dazu die Nasenschleimhäute aufzuschneiden und so mehr Wirkstoff in den Körper gelangen zu lassen, dies ist eng verbunden mit dem populären Mythos, dass gemahlenes Glas eine Art Gift sei, welches oral aufgenommen zu inneren Verletzung bis hin zum inneren Verbluten führe. Tatsächlich führt Glasmehl zu keinen solchen Verletzungen, wie etwa in Tierversuchen gezeigt wurde, und es wurde bislang auch noch nicht als Streckmittel dokumentiert.
  • Ecstasy mit wirksamen Streckmitteln - (siehe unten)
  • Cannabis mit Opium als Streckmittel (siehe unten)

Cannabis[]

[4]

  • Cannabis wird mit Abhängig-machenden Substanzen wie Opium, Heroin, Methamphetamin gestreckt - Labor-Untersuchungen von Straßencannabis haben bislang keinen dieser Stoffe entdeckt. Allgemein scheint die Behauptung unwahrscheinlich, da diese Drogen deutlich teurer sind als Cannabis, der Wirkunterschied für erfahrene Konsumenten auffällig wäre und eine wirkliche Abhängigkeitsentwicklung relativ lange dauert.
  • Genetisch-modifiziertes Cannabis - Bei den oft als Genhanf bezeichneten Sorten handelt es sich tatsächlich um besonders THC-reiche Zuchtsorten.
  • Cannabis ist heute gefährlicher, weil es deutlich mehr THC enthält. - Der THC-Anstieg beschränkt sich lediglich auf spezielle Zuchtsorten, welche im Straßenhandel relativ bedeutungslos sind. Der mittlere THC-Gehalt von Straßencannabis ist nicht höher als früher.
    Allgemein ist THC-reiches Cannabis nicht gefährlicher als THC-armes, da der Konsument von diesem einfach eine geringere Dosis einnimmt. Vermutlich ist es sogar weniger schädlich, da weniger geraucht wird. Allerdings kann sich das veränderte THC-CBD-Verhältnis in den besonders THC-reichen Sorten durchaus auf die Rauscherfahrung auswirken.
  • Schimmel-Afghane - Behauptung das geschimmeltes Marihuana besonders wirksam sei. Vermutlich ein Mythos, der in die Welt gesetzt wurde um auch verdorbenes Cannabis verkaufen zu können.
  • US-amerikanische Unabhängigkeitserklärung und Verfassung seien auf Hanfpapier geschrieben - Zwar war Hanfpapier zur damaligen Zeit weit verbreitet, aber für solch wichtige Dokumente hat man das haltbarere Pergament, also Tierhaut, verwendet.
  • CBD ist nicht psychoaktiv - CBD bindet antagonistisch an den CB1-Rezeptor und inverser agonistisch an den CB2-Rezeptor und wirkt so als Sedativum und Anxiolytikum, ist also eindeutig psychoaktiv. Es unterscheidet sich aber deutlich von der Wirkung von THC oder Cannabis.

Opioide[]

  • Kratom sei kein Opioid - Die Kratom-Wirkstoffe 7-Hydroxymitragynin und Mitragynin binden an den µ-Opioid-Rezeptor und haben die für Opioide typischen Wirkungen. Die falsche Behauptung dient vermutlich Händler dazu, dass negative Image von Opioiden zu umgehen.
  • Kratom macht nicht abhängig - Kratomabhängigkeit ist schon seit den 1950ern-Jahren wissenschaftlich dokumentiert.
  • Tilidin fördert die Gewaltbereitschaft - Tilidin ist ein Opioid, d.h. es ist ein entspannendes Euphorikum. Konsumenten gehen deshalb meist Stressfaktoren eher aus dem Weg um einen entspannten Rausch zu erleben. Zuweilen soll Tilidin wegen seiner Angstlösenden und Schmerzreduzierenden Wirkung gezielt von Kriminellen in Vorbereitung einer Straftat eingenommen werden, hierbei scheint die Intention des Täters aber weit bedeutsamer als die Wirkung des Tilidins an sich. Insbesondere lässt sich auch keine Förderung der Gewalttätigkeit beobachten, wenn Menschen Tilidin als Medikament verschrieben bekommen.
  • Heroin, Desomorphin und andere Opioide würden zu Organschäden führen - Opioide-Wirkstoffe sind im Allgemeinen nicht Organschädlich. Die gesundheitlichen Schäden bei Junkies basieren Großteils auf den Verunreinigungen der im Straßenhandel üblichen Zubereitungen und nicht auf den Wirkstoffen an sich.
  • Opioid- bzw. Heroinabhängigkeit führt schnell zum Tod - Es gibt viele Fälle von Menschen die sehr lange von Opioid-Abhängig waren und ein normales Lebensalter damit erreichten. Zu nennen wären etwa Thomas De Quincey oder Christiane F.. Opioide Wirkstoffe sind im Allgemeinen körperlich nicht schädlich, die Gefahr einer Überdosierung lässt sich durch SaferUse-Methoden und Quellen für Drogen mit gleichbleibender Qualität reduzieren.

Psychedelika[]

  • Allgemein wird die Intensität der Halluzinationen von Psychodelika oft übertrieben dargestellt. Die meisten Konsumenten können im Rausch deutlich zwischen Halluzination und Wirklichkeit unterscheiden (Pseudohalluzinationen).
    Die Behauptung, Psychdelika-Konsumenten liefen Gefahr aus Fenstern zu springen, weil sie glauben fliegen zu können, geht vermutlich auf den Fall von Frank Olsen zurück, einem CIA-Mitarbeiter der unter äußerst dubiosen Umständen aus einem Fenster stürzte, wobei bis heute unklar ist ob es sich um Suizid oder Mord handelte.
    Häufig findet sich auch die Behauptung Konsumenten von Psychedelika stellten eine Gefahr für ihre Umgebung dar, da sie bedingt durch Wahnvorstellungen sich gegen imaginierte Bedrohungen gewaltsam zur Wehr setzen würden (Putativnotwehr). Tatsächlich steigern Psychedelika, im Gegensatz zu anderen Drogen wie Ethanol, allerdings nicht das Aggressionpotential und Partys auf denen solche Drogen konsumiert werden gelten eher als besonders friedlich. Auch deuten Studien darauf hin, das Konsumenten von Psychedelika weniger zu Kriminalität [5] oder Gewalt in der Partnerschaft zu neigen.[6]
  • (Lösch-)Papierstücken ("Blotter", "Pappen") können nur LSD enthalten, da es als einzige Droge in so geringen Dosis aktiv ist. - Es ist möglich mehrere mg einer Droge auf ein Stück Papier zu bringen, womit sich die Wirkdosisbereich einiger Drogen abdecken lässt. Es ist oft eher ein Glücksfall, wenn man wirklich LSD als LSD verkauft bekommt, denn Psychdelika wie NBOMe-Derviate (z.B. 25I-NBOMe und 25C-NBOMe) oder DOx-Derivate (z.B. DOM, DOB) sind billiger und leichter herzustellen, unterliegen zum Teil (noch) nicht dem Betäubungsmittelgesetz und sind deshalb viel weiter verbreitet. (vgl. Lookalike)
  • Modellpsychose - Annahme das ein Psychedelischer Rausch die Symptome einer Psychose auslöst, es sich also bei Psychedelika um Psychomimetika (Psychosen-Nachahmer) handelt. Psychotiker können in der Regel die Pseudohalluzinationen von Psychedelika von ihren krankheitsbedingten Sinnestäuschungen unterscheiden.
  • Hängenbleiben - Der Ausspruch "hängenbleiben" impliziert, die Wirkung einer Droge würde nicht aufhören, der Konsument wäre für einen längeren Zeitraum von der eingenommenen Substanz berauscht. Dies stimmt nicht, jeder Wirkstoff hat eine Halbwertszeit im Körper und ist irgendwann ausgeschieden und nicht mehr wirksam. Wenn Tage nach der Einnahme (je nachdem, wie lange der Stoff wirkt) immer noch Wirkungen zu spüren sind, könnte es sich entweder um eine Psychose, einen Flashback oder ein anderes psychologisches Phänomenal handeln.
  • Peace drug theory - Annahme, das Psychedelika die Konsumenten durch die durch die Droge vermittelten Wirkungen zu bestimmten gesellschaftlichen und politischen Überzeugungen führen würden, insbesondere der für die Hippie-Kultur typischen Lebenswerte von Frieden, Liebe, der Kritik an Hierarchien und der Suche nach spirituellen Erfahrungen. Häufig wird dies mit der Annahme verbunden, dass das verabreichen von Psychedelika an eine hinreichend große Gruppe von Menschen zu nachhaltig gesellschaftsverändernden Wirkung hätte oder das man bestimmten Autoritätsfiguren (insbesondere konservative Politiker) nur diese Drogen verabreichen müsste, um ihre Handlungsweise nachhaltig zu ändern. Auch wenn viele Psychedelika-Konsumenten Lebensverändernde Wirkung der Droge beschreiben, so scheint es eher unklar ob diese in eine einheitliche Richtung gehen. Es gibt Fälle von Psychogruppen, wie der Manson Family oder Ōmu Shinrikyō, deren Mitglieder LSD konsumierten und trotzdem in einem extrem autoritären und gewalttätigen System verstrickt waren. Weiterhin gelten einige Gesellschaften, in den der Konsum von Psychedelika verbreitet war bzw. ist, wie etwa die Azteken oder die Yanomami, als überaus gewalttätig. Die Korrelation zwischen Hippie-Lebensstiel und Psychedelika-Konsum wird zum Teil andersherum darüber erklärt, dass Hippies durch ihre Überzeugungen (Ablehnung staatlicher Verbote, Suche nach spirituellen Erfahrungen), selbst eher den Psychedelika zugeneigt seien.
  • Stoned ape theory - Annahme das Psilocybin-Pilze eine bedeutende Rolle bei der menschlichen Evolution gespielt hätten. Die Theory findet sich haupsächlich in den Kreisen von Psychedelika-Enthusiasten und spielt in der anerkannten Wissenschaft keine Rolle.

Ecstasy / MDMA / Entaktogene[]

  • Ecstasy mit wirksamen Streckmitteln - Oft wird von Konsumenten und Dealern behauptet, Ecstasy Tabletten wären, neben dem normalen Wirkstoff (MDMA), zusätzlich zum Beispiel mit LSD überzogen oder mit Heroin Kern. Solche teuren psychoaktiven Substanzen, deren Wirkung teils gegensätzlich zu der von MDMA ist, als Streckmittel zu verwenden wäre sinnlos und lohnt sich finanziell nicht. Wahscheinlicher ist, dass es sich um eine ganz andere Substanz handelt (zB. 2C-X, Methylon, 4-FA), was mit solchen Fehlangaben überdeckt werden soll.
  • Molly ist immer reines kristalines MDMA - In der Vergangenheit wurden auch andere Substanzen unter dem Namen Molly verkauft.

Ethanol[]

  • Durcheinandertrinken macht schneller betrunken und einen stärkenen Kater - Behauptung, dass das trinken unterschiedlicher ethanolischer Zubereitungen eine stärkere Wirkung hat, als wenn man nur bei einer Zubereitungsart bleibt. Tatsächlich ist für die Ethanol-Wirkung hauptsächlich die Menge des aufgenommenen Ethanols entscheidend. Durcheinandertrinken geht aber häufig mit Rauschtrinken, also einer hohen Ethanolaufnahme, einher.
    • Bier auf Wein, dass lass sein. Wein auf Bier, das rat ich dir - Hier gilt ebenfalls, dass die aufgenommene Alkoholmenge entscheidend ist und nicht die Zubereitung.
  • Trinken mit Strohalm macht schneller betrunken - Hier gilt ebenfalls, die aufgenommene Ethanolmenge ist entscheidend und nicht die Konsumart. Mit Strohhalm werden allerdings eher hochprozentige Cocktails getrunken.
  • Ethanol verdunstet beim Kochen - Behauptung das wenn etwas über den Siedepunkt von Ethanol (78,4°C) gekocht wird, das Ethanol in den Zutaten sich verflüchtigt. Tatsächlich ist der Siedepunkt für Stoffgemische kaum Anwendbar, da hierbei keine saubere Stofftrennung stattfindet und in mit ethanolischen Zutaten zubereiteten Speisen bleibt immer Ethanol zurück.
  • Ethanol hält warm - Ethanol fördert eine stärkere Durchblutung, die Haut wird dadurch wärmer, aber gibt auch mehr wärme nach außen ab. Insgesammt verliert der Körper also mehr wärme und man kühlt schneller aus.

Politik[]

  • Antidrogenkampagnen reduzieren die Zahl der Drogenkonsumenten - Die Wirksamkeit von Antidrogenkampagnen wird selten wissenschaftlich überprüft. Bei der us-amerikanischen D.A.R.E.-Kampagnen, bei der Polizisten Schüler über Drogen aufklärten, kamen Studien im Nachhinein zum Ergebnis das Schüler die am Programm teilnahmen gleich oft oder sogar häufiger später Drogen konsumierten als solche in Vergleichsgruppen. Als möglicher Mechanismus wurde vermutet, dass die Thematisierung von Drogen vielleicht gerade das Interesse der Schüler weckte.
  • Die Polizei beschlagtnahmt regelmäßig signifikante Mengen an Drogen - Große Beschlagnahmungen durch die Polizei haben kaum einen Effekt auf den Straßenpreis oder die Verfügbarkeit von Drogen und wenn dann meist nur kurzzeitig auf sehr lokaler Ebene.
  • Ein starkes Auftreten gegen Drogen in drogenproduzierenden Ländern oder gegen Dealerbanden in Stadtvierteln reduziert die Drogenverfügbarkeit - Eine starke Verfolgung der Drogenkriminalität geht oft mit dem Ballon-Effekt einher: Wird an einer Stelle Druck ausgeübt, bläht sich der Markt an anderer Stelle auf. So verlagern sich die Haupt-Anbaugebiete von Drogen meist je nachdem wo am wenigsten Druck ausgeübt wird und Dealerbanden weichen von Stadtviertel mit starker Verfolgung in andere Stadtviertel aus.
  • Kingpin-Strategie ist am effektivsten zur Bekämpfung von organistierter Drogenkriminalität - Die Kingpin-Strategie zielt darauf ab, dass man möglichst versucht die Bosse im Drogenhandel zu verfolgen und dazu etwa Deals mit Mittelsmänner eingeht (Kronzeugenreglungen). Dies wird meist durch zwei Effekte unterlaufen: Einerseits gibt wieder den Ballon-Effekt: gerät ein kriminelles Netzwerk unter Druck, steht meist ein anderes bereit um sich dessen Marktanteile einzuverleiben. Andererseits: Fällt der Boss eines Kriminellen Netzwerks weg, so wird er meist schnell von untergeordneten Mitgliedern ersetzt, einen Boss auszuschalten führt also nicht zur Zerstörung eines kriminellen Netzwerks. Zum Teil wird der Kingpin-Strategie auch für die Brutalisierung des organisierten Drogenhandels verantwortlich gemacht: Durch das ausschalten von Führungsfiguren entstehen Machtkämpfe in den Gruppen, in denen sich zwangsläufig die brutaleren Akteure durchsetzen.

Geschichte[]

  • Die USA betreiben/betrieben eine konsequente Antidrogenpolitik - Der US-Geheimdienst CIA war vielfach direkt oder indirekt in den Drogenhandel verwickelt, etwa in Indochina (Air America) oder in Südamerika (Iran-Contra-Affäre). Der Drogenhandel wurde hier meist geduldet, wenn er der Finanzierung von antikommunistischen Fraktionen diente.
  • Es gab praktisch keine illegalen Drogen in der DDR - Auch wenn es innerhalb der DDR kaum Probleme mit Abhängigkeit von illegalen Drogen wie Heroin oder Crack gab, stellte die DDR doch ein wichtiges Transitland für Drogen nach Westberlin und Westdeutschland dar. Die Ursachen für das Fehlen von illegalen Drogen in der DDR-Gesellschaft wird oft darin vermutet, dass die Mangelwirtschaft und die schwache Währung die DDR unattraktiv für Schmuggelhandel machten, was nicht gerade als kopierwürdiges Konzept im "War on Drugs" erscheint.
  • Die DDR hat eine deutlich höhere Rate an Alkoholikern gehabt, als die BRD - Diese Behauptung lässt sich in Ermanglung an geeigneten Statistiken kaum wider- oder be-legen. Es scheint aber klar, dass diese Behauptung häufig zum Zwecke der Propaganda von kirchlichen Kreisen forciert wurde (gerade als Erwiderung auf den offensichtlichen Umstand das die DDR sich selbst oft als drogenfreies Land darstellte).
  • Der Zerfall des chinesischen Kaiserreichs war die Folge einer Opium-Epedemie, die durch den Schmuggel von Opium durch das British Empire ausgelöst wurde - Diese monokausale Erklärung vernachlässigt die zahlreichen inneren Krisen, die das chinesische Kaiserreich im 18.-20. Jahrhundert durchlebte. Hungersnöte, eine ungleiche Verteilung von Land und Wohlstand, ein rapider Bevölkerungsanstieg, ein veraltetes bürokratisches System und religiöse Sektierer führten zu zahlreichen Aufständen im Kaiserreich, wie z.B. Wang-Lun-Aufstand (1774), den "Aufstand der Acht Trigramme" (1813), den Taiping-Aufstand (1851–1864, mit 20-30 Millionen Toten wohl der Blutigste Bürgerkrieg der Weltgeschichte) und Nian-Aufstand (1853-1868). Der Opium-Schmuggel und nicht zuletzt die Opium-Kriege spielten in diese Situation mit hinein, scheinen aber viel mehr Folge als Ursache zu sein. Insbesondere ist auch unklar, warum Opium-Importe zu anderen Länder, nicht zuletzt auch auf die britisches Inseln selbst, keine vergleichbaren Folgen hatten.
  • Soldier's disease oder Army disease - Behauptung, dass es nach dem US-Amerikanischen Bürgerkrieg 400000 Morphin-Abhängige ehemalige Soldaten gegeben hätte, weil sie im Krieg mit Morphin bzw. Opium gegen Schmerzen behandelt worden waren. Tatsächlich wurde der Begriff "Soldier's disease" erst im 20. Jahrhunderts geprägt und ein wirklicher Anstieg der Abhängigkeiten infolge des Krieges ist nicht belegt. Die relativ unsystematischen Untersuchungen in den USA der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deuten eher darauf hin, dass Opioide häufiger von Frauen missbraucht wurden als von Männern.
    Die Behauptung wird oft auch auf andere Kriege, wie den 1. Weltkrieg oder den 2. Weltkrieg, bezogen. Lee Robins führte im Auftrag der US-Regierung systematische Untersuchungen an Heroin-abhängigen Soldaten des Vietnam-Krieges durch, von diesen entwickelten nur 5% nach ihrer Rückkehr in die USA erneut eine Abhängigkeit.

siehe auch[]

Referenzen[]